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Institute of Biomedical Ethics and History of Medicine (IBME)

Master Thesis Raphael Singh

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung: Im Jahr 2018 folgte mit TARPSY der gesetzlich geforderte Systemwechsel zu einem leistungs- und diagnosebezogenen Tarifsystem in der stationären Psychiatrie. Diese Studie will untersuchen, welche Themenbereiche ein Fragebogen abdecken muss, um die Auswirkungen von TARPSY auf die Behandlungsqualität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in psychiatrischen Institutionen unter ethischen Gesichtspunkten erfassen zu können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Form eines Pilot-Fragebogens umgesetzt.

Methoden: In den Onlinedatenbanken Pubmed und Embase wurde mit deutsch- und englischsprachigen Suchbegriffen nach wissenschaftlicher Literatur gesucht. Die Suche wurde mit dem Schneeballsystem anhand des Literaturverzeichnisses erweitert. Weiter wurden Publikationen von renommierten Schweizer Stellen miteinbezogen. Zusätzlich wurden Interviews mit Experten durchgeführt. Mit diesen Informationen wurde der Fragebogen des Instituts für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, für die Evaluation des zuvor erfolgten Systemwechsels in der Akutsomatik, an den psychiatrischen Kontext angepasst und wo nötig mit neuen Fragen ergänzt.

Resultate: Die Literaturrecherche konnte aufzeigen, dass die neuen diagnosebezogenen Tarifsysteme in psychiatrischen Institutionen ähnliche ethische Spannungsfelder wie in der Akutsomatik erzeugen. Die mit dem Systemwechsel eintretende verstärkte Ausrichtung auf Effizienz ist entsprechend der Literatur ein wichtiger Parameter, dessen Auswirkungen besonders sorgfältig beobachtet werden müssen. Weiter muss sichergestellt werden, dass erbrachte Leistungen korrekt erfasst werden, da es sonst zu Qualitätseinbussen kommen könnte. Diese und weitere Erkenntnisse wurden in den neuen, auf die Psychiatrie angepassten Fragebogen integriert, der als Endresultat dieser Arbeit entstanden ist.

Schlussfolgerungen: Für den im Rahmen dieser Masterarbeit erstellten Fragebogen konnte auf den Erfahrungen des zuvor erfolgten Systemwechsels in der Akutsomatik aufgebaut werden. Somit wurden viele Fragen, teilweise mit leichten Anpassungen, übernommen. In den Bereichen der Effizienzsteigerung und des Pflegeaufwandes wurden neue und psychiatriespezifische Fragen ausgearbeitet. Im Anschluss an diese Studie ist geplant, den Fragebogen schweizweit in psychiatrischen Institutionen einzusetzen.

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