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Die Kosten für die Gesundheit steigen, umso dringender wird die Frage nach der Verteilung der Ressourcen. Doch wie sieht ein gerechtes Gesundheitssystem aus? Die Medizinethikerin Tanja Krones skizziert Ideen.
Das Schweizer Gesundheitssystem steht vor großen ethischen Herausforderungen, da steigende Krankenkassenprämien besonders Menschen mit niedrigerem Einkommen und zunehmend auch die Mittelschicht belasten. Viele verzichten aus Scham auf Prämienverbilligungen und wählen hohe Franchisen, wodurch gesundheitliche Ungleichheiten und soziale Spannungen zunehmen. Das System folgt oft wirtschaftlichen Prinzipien, wodurch besonders Bedürftige benachteiligt werden („inverse care law“). Medizinethikerin Tanja Krones betont, dass Gesundheit ein Grundrecht ist und plädiert für ein gerechteres Modell, das soziale Ungleichheiten ausgleicht – etwa durch einkommensabhängige Beiträge oder eine steuerfinanzierte Lösung. Ein solidarisches Gesundheitssystem sei essenziell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
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